Bad Segeberg (sv/jj) Die 65. Karl-May-Saison wurde am Samstag, 25. Juni, feierlich von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig eröffnet. Rasante Ritte zwischen den Gängen, Action, Humor und Explosionen begeisterten die Besucher, doch leider durften die Zuschauer dieses Spektakel nur bis zur Hälfte des Stückes bejubeln: Plötzlicher Starkregen überflutete kurz vor der Pause die gesamte Bühne des Freilichttheaters Am Kalkberg.

Gegen 22 Uhr entschlossen sich Geschäftsführerin Ute Thienel, Segebergs Bürgermeister Dieter Schönfeld, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kalkberg GmbH, und Produktionsleiter Stefan Tietgen, das Theater aus Sicherheitsgründen abzusagen. Es wäre eine Gefahr, die Tiere sowie die Schauspieler bei diesem Unwetter auf die Bühne zu lassen, zumal das Wasser bereits die Zuschauerränge hinabschoss.

„Der mit dem Herzen spricht“

Bereits am Anfang der Aufführung waren die kritischen Gesichter der Zuschauer zu erkennen. Wird das Wetter sich halten? Doch zunächst sah es gut aus. Der langjährige Winnetou-Darsteller Gojko Mitic kam zu einer ganz besonderen Ehre: Er wurde zum Ehrenhäuptling „Der mit dem Herzen spricht“ ernannt. Bis der Regen kam, gab es bei der Premiere mit den Gaststars Till Demtrøder (Old Shatterhand), Susan Sideropoulos (Ingenieurin Ellen Patterson) und Oliver Stritzel (Gangster Cornel Brinkley) ein tolles Abenteuer zu sehen.

Sintflut statt Silbersee

Der Titel „Der Schatz im Silbersee“ des diesjährigen Stücks bekam während der Pause schnell eine neue Bedeutung. Die gesamte Arena war unterwasser, die Freilichtbühne in Bad Segeberg ist förmlich „abgesoffen“. So wurde die indirekte Ankündigung auf dem Plakat (siehe Foto) mit Wasserfall und darin reitenden Pferden zur wahren Begebenheit.

Die Premiere wird nicht wiederholt!

Viele Besucher strömten bereits vor Bekanntgabe des Abbruchs zu den Ausgängen und fliehten in ihre Autos. Nachdem entschieden war, dass das Stück bei diesem Starkregen nicht fortgesetzt wird, beschloss die Geschäftsführerin Ute Thienel: „Die Premiere wird nicht wiederholt, wir starten jetzt so in die Karl-May-Saison 2016.“