Bad Segeberg (em) Mitte Oktober folgte eine Delegation der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein der Gegeneinladung der Region Pölva in Südestland und tauschte sich zum Thema duale Ausbildung im Handwerk aus.

Mitte Oktober folgte eine Delegation der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein der Gegeneinladung der Region Pölva in Südestland und tauschte sich zum Thema duale Ausbildung im Handwerk aus.

Im Mai 2018 war eine Delegation aus der Region Pölva im Kreis Segeberg zu Gast und besuchte u.a. die Überbetriebliche Ausbildungsstätte der Baugewerbe-Innung für den Kreis Segeberg (ÜAS), um die Ausbildung der Azubis im Bauhauptgewerbe praktisch zu erleben. Für die Intensivierung des Erfahrungsaustausches und zum weiteren Ausbau der Kontakte, erfolgte nun der Gegenbesuch in Estland. „Alles begann damit, dass der Kreis Segeberg einen Lkw für Spendentransporte suchte“, so Obermeister der Baugewerbe-Innung für den Kreis Segeberg, Jörg Specht, als er darüber berichtete, wo seine langjährigen Kontakte zu Estland ihre Wurzeln haben.

Gemeinsam mit dem Beauftragten für Partnerschaften des Kreises Segeberg, Rüdiger Jankowski, Jörg Specht, Kreishandwerksmeister Michael Kahl, Geschäftsführer Carsten Bruhn und stv. Geschäftsführerin Ulrike Petter (alle Kreishandwerkerschaft Mittelholstein) startete die Exkursion Estland. Es wurden u.a. die Partnerstadt Bad Segebergs, Vöru besucht, die Stadt Tartu, der Kreis Pölva und die Hauptstadt Tallinn. Im Mittelpunkt stand das Thema „duale Ausbildung im Handwerk“.

Im Gegensatz zu Deutschland finden allgemein Berufsausbildungen, und damit auch handwerkliche Ausbildungen in Estland rein schulisch statt. Für den fertig ausgebildeten jungen Menschen findet der Kontakt mit dem Handwerksbetrieb also erst nach Abschluss der Ausbildung statt. Da sich auch in Estland der Fachkräftemangel bemerkbar macht, besteht großes Interesse ebenfalls ein duales Ausbildungssystem einzuführen, um der Berufsausbildung mehr Attraktivität zu verleihen.

Die Delegation Handwerk Mittelholstein besuchte dazu u.a. das Berufsschulzentrum in Tartu und das Berufsbildungszentrum in Väimela, um zu diesem Thema intensiv Erfahrungen auszutauschen. Auf dem Programm standen auch Stationen bei Estlands größtem Sägewerk und einem hochmodernen Holzverarbeitungsunternehmen mit dem Produktionsschwerpunkt Holzleimbinder. Wunsch beider Seiten ist es, ein Austauschprogramm auf die Beine zu stellen, damit Auszubildende aus Estland im Kreis Segeberg durch Praktika in Handwerksbetrieben „Betriebsluft“ schnuppern können.

Moderne Werkstätten an den Berufsbildungszentren und das Kompetenzzentrum in Väimela bieten den estnischen Azubis attraktive Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk, so dass auch für Azubis aus dem Handwerk des Kreises Segeberg ein Blick über den Tellerrand eine tolle Erfahrung wäre. Auch wurde die Idee geboren einen Austausch zwischen estnischen Unternehmern und Ausbildungsbetrieben aus dem Kreis Segeberg zu initiieren. Estland ist ein sehr innovatives Land.

Digitalisierung wird groß geschrieben. Nun heißt es für beide Seiten dran bleiben, um das Austauschprogramm auf die Beine zu stellen. Fazit: Estland ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Bildergalerie unter www.handwerk-mittelholstein.de